Rund 250 Menschen besuchten einen Vortrag zu extrem rechten Strukturen im Westerwald, den die Initative M U.T. in Zusammenarbeit mit DEMOS e.V. veranstaltete.

Am Freitag, dem 21.11. ist das Dorfgemeinschaftshaus in Höhn-Schönberg gefüllt bis auf den letzten Platz. Teilnehmende sitzen auf Stühlen und Tischen, lehnen an den Wänden, und selbst im Vorraum stehen sie dicht an dicht. Gekommen sind sie wegen einer Infoveranstaltung zu rechtsextremen Strukturen im Westerwald. Im Fokus des Vortrags stehen rechtsextreme Bestrebungen in Höhn und Umgebung, Jugendliche für eine militante Ideologie zu gewinnen. Während drinnen die Empörung über das Gehörte wächst, bestätigen sich draußen die Thesen des Vortrags: mehrere Personen, mutmaßlich aus der rechtsextremen Szene, verkleben Sticker auf Laternen und Autos.
Auch unter den rund 250 Teilnehmenden, berichten die Veranstaltenden im Nachhinein, befand sich eine Handvoll Neonazis, denen, in Absprache mit dem Sicherheitsteam, der Zutritt gewährt wurde. Jana Weiler, Pressesprecherin des Vereins DEMOS erklärt dazu: "Anders als die Veranstaltungen der AfD sind unsere öffentlich. Wir behalten uns natürlich vor, Rechtsextreme von unseren Veranstaltungen auszuschließen. Aber insbesondere jugendlichen Neonazis soll durch Aufklärung die Chance gegeben werden, sich von ihrer Gesinnung zu distanzieren." "Nichtsdestotrotz", so betont Weiler, "waren wir darauf vorbereitet, die Sicherheit der Veranstaltung jederzeit zu gewährleisten. Dafür danken wir dem gesamten Team vor Ort."
Nach dem Vortrag ensteht eine lebhafte Diskussion im Raum. Viele der Anwesenden drücken ihre Empörung über das Gehörte aus.
Höhn könne sich jetzt entscheiden, resümiert Weiler. "Entweder überlassen die Menschen ihr Zuhause den Rechten, oder sie knüpfen an der Erfolgsgeschichte von Hachenburg und Stockum-Püschen an. Wir werden an der Seite all derer stehen, die sich wehren."

